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Pirate's Library: Think Again! The Power of knowing what you don't know von Adam Grant


Der Arbeits- und Organisationspsychologe Adam Grant hat mit "Think Again - The power of knowing what you don't know" ein weiteres super Buch auf den Markt gebracht. Der Professor der Wharton School of the University of Pennsylvania zeigt auf, wie wenig wir eigentlich wissen und weshalb wir in der Lage sein sollten, unsere Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen. Ein Buch, das man gelesen haben muss!



Es gibt Dinge, die wir einfach wissen. Wir wissen, dass nur die wenigsten einjährigen Kinder auf der Welt geimpft sind, dass weltweit die dreissigjährigen Männer bedeutend länger in die Schule gegangen sind als die gleichalterigen Frauen, nur eine Minderheit aller Menschen über Strom verfügt, dass das Spielen von gewalttätigen Videospielen zu Aggressionen führt oder, dass es gefährlich ist, nach dem Essen schwimmen zu gehen.


Wissen ist wichtig, unser Wissen ist die Basis unserer Überzeugungen und bestimmt unser Entscheiden und unser Handeln.


Nun gibt es aber ein Problem: Wir wissen nämlich viel weniger, als wir meinen. Oder haben Sie gewusst, dass 80 % aller einjährigen Kinder weltweit geimpft sind, dass die dreissigjährigen Frauen durchschnittlich weltweit neun Jahre lang die Schule besucht haben, nur ein Jahr weniger als Männer, und 80 % aller Menschen über Strom verfügt[1]? Auch gibt es keinen nachhaltigen Beweis für die Gefährlichkeit von Videospielen[2] oder für das Schwimmen nach dem Essen[3] gibt es.


In seinem neuesten Buch «Think Again – the power of knowing what you don’t know», welches im Februar 2021 in englischer Sprache erschienen ist, lädt uns der Arbeitspsychologe Adam Grant dazu ein, unser vermeintliches Wissen und unsere Überzeugungen immer wieder zu überdenken.


Adam Grant ist der absolute Superstar unter den Arbeits- und Organisationspsychologen. Wenn Sie noch nie von ihm gehört haben, dann ist es jetzt an der Zeit. Adam Grants Publikationen sind ein Must für Führungskräfte, Politiker, Lehrer, Offiziere und alle anderen Menschen, die aktiv an Leben teilnehmen. Grant ist wohl der führende Managment-Denker der heutigen Zeit, seine Bücher «Geben und Nehmen» aus dem Jahr 2014 und «Non-Konformisten» aus dem Jahr 2016 sind absolute Bestseller, sein Podcast «WorkLife» ist der Hammer, genauso wie seine Ted-Talks.



Adam Grant's neues Buch "Think Again" ist ein faszinierendes, tiefes Eintauchen in die Fragen, wie man zu einer Überzeugung kommt, warum es schwierig aber gleichzeitig so wichtig ist, selbst unsere standhaftesten Überzeugungen immer wieder kritisch zu überdenken und welche Konsequenzen es hat, wenn wir verbissen an einer Meinung festhalten.


«Think Again» ist eine Einladung dafür, geistige Flexibilität über törichte Beständigkeit zu stellen. Adam Grant zeigt auf, wie wir uns an unsere Überzeugungen, Instinkte und Gewohnheiten klammern und das zu einem sehr hohen Preis.


In der heutigen, sich derart rasch veränderten Welt, ist gemäss Adam Grant die Fähigkeit, sich und seine Überzeugungen kritisch zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und seine Meinung zu ändern, ein wesentlicher Erfolgsfaktor, insbesondere auch für Führungskräfte.


«Think Again» ist eine ansehnliche Sammlung nützlicher sozialpsychologischer Forschungsergebnisse und zahlreicher Beispiele aus dem echten Leben. Wie auch in seinen vorherigen Büchern gelingt es Grant den Sachverhalt einprägsam, verständlich und auch unterhaltsam zu präsentieren.


Adam Grant motiviert uns von Beginn weg, uns damit abzufinden, dass wir viel öfter falsch liegen als wir meinen. Er fordert uns permanent auf unsere eigenen konventionellen Weisheiten zu überdenken. Dieses selbstkritische Denken ist keine einfache Sache und erfordert eine bewusste Leistung, denn unsere Egos hassen diese Selbstreflektion und vor allem die Gefahr, dass man der eigenen Unkenntnis überführt wird. Viel lieber suchen wir nach Bestätigung, statt uns kritisch mit unserer Meinung auseinanderzusetzen.


Interessant ist, dass gerade Menschen mit einem hohen IQ besonders gefährdet sind, auf Stereotypen hereinzufallen. Dies weil Menschen mit einem hohen IQ schneller in der Lage sind Muster zu erkennen und somit rascher Rückschlüsse ziehen, als dies Menschen mit einem geringeren IQ tun.


Grant legt auch dar, dass je intelligenter jemand ist, desto mehr Mühe man hat, seine eigenen Überzeugungen zu überdenken. Auf der anderen Seite neigen Menschen mit einer tiefen emotionalen Intelligenz dazu, sich selber zu überschätzen.


Adam Grant widmet sich auch der heutigen Gesprächskultur. Wenn wir miteinander diskutieren, dann geht es meist darum seinen eigenen Standpunkt durchzusetzen. Das Ziel einer Diskussion ist meist nicht der Erkenntnisgewinn, sondern sein Gegenüber von der eigenen Meinung zu überzeugen.


Gemäss Adam Grant nehmen wir als Kommunikator in der Regel eine von drei Rollen ein. Entweder die Rolle des «Anwaltes», der versucht, dem anderen das Gegenteil zu beweisen, die Rolle des «Politikers», der versucht, die Zustimmung des Publikums zu gewinnen, oder die Rolle des «Predigers», der unsere schon bestehenden Überzeugungen mit dem Predigen von verstärkenden Geschichten schützt und fördert.


Das Problem ist, dass wir weder in der Rolle des «Anwaltes» noch in der Rolle des «Politikers» oder in der Rolle des «Predigers» wirklich andere Menschen beeinflussen oder überzeugen können. Auch haben wir uns nicht weiterentwickelt, weil keine der drei Rollen auf Erkenntnisgewinn aus ist.


Grant rät uns deshalb, dass wir stattdessen die Rolle des «Wissenschaftlers» einnehmen. Ein Wissenschaftler verteidigt seine Thesen, strebt aber nach Wahrheit und nicht danach, sich um jeden Preis durchzusetzen.


Grant fordert uns auf: «Argumentieren Sie, als ob Sie Recht hätten, und hören Sie zu, als ob Sie Unrecht hätten.» Man stelle sich mal vor, dass dieser Grundsatz in politischen Diskussionen umgesetzt würde…


Wenn wir herausfinden, dass wir fasch gelegen sind, sollte uns das nicht wütend machen, sondern wir sollten diesen Umstand mit Freude umarmen, so Grant! Warum, weil wir jetzt klüger sind als vorher und dies ist definitiv ein Grund zur Freude.


Damit uns dies gelingt, müssen wir anfangen, uns über unsere Werte und nicht über unsere Überzeugungen oder über unsere Standhaftigkeit zu definieren.


"Sie können Bestätigungsfehler bekämpfen, Filterblasen platzen lassen und Echokammern entkommen, indem Sie sich aktiv mit Ideen auseinandersetzen, die Ihre Annahmen herausfordern. Ein einfacher Anfang ist es, Menschen zuzuhören, die Sie zum Nachdenken anregen - auch wenn sie normalerweise nicht mit ihrer Meinung übereinstimmen."


Informationen, die mit unseren Ansichten übereinstimmen, sind beruhigend. Es ist deshalb auch wahrscheinlicher, dass wir uns auf diese konzentrieren: Dabei laufen wir aber Gefahr, auf einem Weg stecken zu bleiben, der resistent gegen Korrekturen ist. Wenn Sie von etwas überzeugt sind, dann suchen sie bewusst nach Gegenbeispielen.


Wenn Sie beginnen, sich eine Meinung zu bilden, widerstehen Sie der Versuchung, Ihre eigene Ansicht zu predigen. Andernfalls könnten Sie dem Confirmation Bias zum Opfer fallen – also der Tendenz, Informationen so zu suchen, zu interpretieren, zu bevorzugen und abzurufen, dass unsere Überzeugungen bestätigen.


Denken Sie stattdessen eben wie ein Wissenschaftler. Nehmen Sie an, dass Ihr Argument eine Vermutung ist, die unter bestimmten Umständen überprüfbar und fehlbar ist. Das Erforschen des Gegenteils von dem, was Sie bereits denken, könnte Ihnen sogar helfen, Ihr ursprüngliches Argument zu beweisen!


Interessant ist auch Grant’s Ratschlag, dass wir aufhören sollten, Menschen mit einer anderen Meinung klugscheisserisch mit Fakten zu bombardieren.


Wenn jemand einer festen Überzeugung ist, sollten wir nicht zum «logik-Bully» werden. Dies führt nämlich beim Gegenüber nicht selten zu einer noch stärkeren Abwehrhaltung.


Stattdessen sollten wir eine ganz einfache Frage stellen: «Welche Beweise bräuchte es, um ihre Meinung zu ändern?» Wenn die Person mit «keine» antwortet, dann kann die Diskussion abgebrochen werden.


Übrigens, stellen Sie sich doch selber auch mal die Frage: Was es braucht, um Sie vom Gegenteil zu überzeugen?


Also, wenn Sie in diesem Jahr ein Buch lesen sollten, dann ist es «Think Again» und wenn Sie zuerst warten wollen, bis es in deutscher Sprache erscheint, dann lesen Sie halt zuerst «Non-Konformisten» oder «Geben und Nehmen» von Adam Grant.


Zum Schluss noch ein Zitat von Grant: «Wenn Wissen Macht ist, dann ist zu wissen, was wir nicht wissen, Weisheit.»


Wenn Ihnen diese Buchpräsentation gefallen hat, dann können Sie mir hier ein oder mehrere Kaffees spenden! Herzlichen Dank an all jene, die dies bereits gemacht haben!!!











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