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Von Erwartungen und Enttäuschungen



«Die besten Dinge im Leben kommen unverhofft, weil es keine Erwartungen gab", dieses Zitat habe ich im Internet gefunden, und es stimmt. Unser Glück ist in der Regel proportional zu unserem Grad der Akzeptanz und umgekehrt proportional zu unseren Erwartungen. Wer zu hohe Erwartungen hat und wer nicht in der Lage ist Geschehenes zu akzeptieren, wird ein sehr unzufriedenes Leben führen.


Die Idee über Erwartungen und Enttäuschungen zu nachzudenken, kam mir nach der denkwürdig enttäuschenden Leistung der Schweizer Fussballnationalmannschaft im Europameisterschaftsspiel gegen Italien am Mittwoch, 16. Juni 2021.



Dass die Schweizer derart enttäuschten, hat meines Erachtens zwei Gründe: Der Schweizer Nationalmannschaft fehlte an diesem Abend eine echte Führungspersönlichkeit. In seinem im Jahr 2018 erschienen Buch «the Captain’s Class» analysiert Sam Walker die weltweit erfolgreichsten Teams in Mannschaftssportarten der letzten hundert Jahre. Alle hatten einen Punkt gemeinsam. Es war nicht das Geld, nicht die zur Verfügung stehende Trainingsinfrastruktur, auch nicht die Menge an Superstars in der Mannschaft und auch nicht der Trainer, der den Erfolg ausmachte.


Alle Jahrhundert-Mannschaften verfügten über eine charakterstarke Persönlichkeit als Captain. Kein GOAT, greatest of all time, aber ein Captain, der durch seine menschlichen Qualitäten und seine Arbeitsethik überzeugt. Nicht derjenige, der die meisten Tore schiesst oder den besten Vertrag hat, sollte der Captain sein, sondern jener der über Leadershipqualitäten verfügt. Derjenige, der den Erfolg der Mannschaft über sein Ego stellt. Eine starke, vorbildliche Leaderperson kann in einer Mannschaft das vorhandene Potential aller Teammitglieder zum Leben erwecken. Und das spielerische Potential wäre bei den Schweizer Fussballern meines Erachtens durchaus vorhanden. «The captain’s class» ist ein super Buch. Vielleicht mache ich mal noch ein Podcast-Folge darüber.


Der zweite Grund dafür, dass die Schweizer derart enttäuschten, hängt mit der Erwartungshaltung gegenüber der Nationalmannschaft zusammen. Man sprach im Vorfeld von der besten Nationalelf in der Geschichte des Fussballs, in den Medien war von Halbfinal die Rede. Auch wenn Trainer Petkovic versuchte die Erwartungen im Vorfeld zu dämpfen, so waren sie dennoch da. Alle erhofften sich eine starke und kampfwillige Nationalmannschaft, die den Einzug in die Achtelfinals locker schafft. Genau diese Erwartung wurde vor allem beim lust- und hilflosen Auftritt der Schweizer bei der 0:3 Niederlage gegen Italien nicht erfüllt. Je grösser die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität, desto grösser die Frustration. Je mehr die Erwartungen hingegen überoffen werden, desto grösser das Glücksgefühl.



Der folgende Text ist zu einem ganz grossen Teil übersetzt von einem Artikel der spanischen Psychologin Jennifer Delgado Suarez mit dem Titel "Expectations. The silent Killer of Happiness", welchen Sie auf ihrem Blog "Psychology Spot" veröffentlicht hatte.


Erwartungen begleiten uns in unserem Alltag ständig. Sie verfolgen uns mit ihren Illusionen und gauckeln uns falsche Hoffnungen vor. Wenn sie nicht erfüllt werden - was oft passiert - fallen wir in ein Loch der Frustration und Enttäuschung. Aus diesem Grund ist es wichtig, die mentalen Herausforderungen, welche Erwartungen für uns darstellen können, zu verstehen und auch zu erkennen.


Was sind Erwartungen?


Erwartungen sind persönliche Überzeugungen über künftige Ereignisse, die eintreten könnten - oder auch nicht. Sie sind Annahmen über die Zukunft, Antizipationen, die auf subjektiven und objektiven Aspekten basieren. Entwickelt werden Erwartungen aus einer komplexen Kombination unserer Erfahrungen, unserer Wünsche und über unsere Kenntnisse über die Umwelt und die Menschen um uns herum.


Erwartungen variieren von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit bis hin zu einem fast sicheren Eintreffen.


Einige Erwartungen haben einen sozusagen unbewussten Charakter, da sie hauptsächlich durch unsere Wünsche, Illusionen und Überzeugungen kreiert werden, das heisst, wir nähren diese Erwartungen, ohne uns ihres Entstehens voll bewusst zu sein und ohne zu überprüfen, wie realistisch sie sind. Andere Erwartungen haben einen eher reflektierten oder analytischen Charakter, da ihnen ein analytischer Prozess unter Berücksichtigung verschiedenere beeinflussender Faktoren vorangegangen ist. Diese Erwartungen sind realistischer, es bleiben aber nichtsdestotrotz Erwartungen.


Was sind die Aufgaben von Erwartungen?


Die Hauptfunktion von Erwartungen ist die der Handlungsvorbereitung. Wenn wir gedanklich vorwegnehmen, was passieren könnte, können wir einen Aktionsplan erstellen, damit uns das Leben nicht überrumpelt. Erwartungen helfen uns also, uns geistig auf die Zukunft vorzubereiten.


In der Tat beruhen die meisten unserer Entscheidungen nicht ausschliesslich auf objektiven Fakten – obwohl wir dies gerne glauben -, sondern auf den Erwartungen, die wir über die Resultate dieser Entscheidungen haben. Das bedeutet, dass jede Entscheidung in gewisser Weise ein Akt des Glaubens ist. Hinter jeder Entscheidung steckt die Zuversicht, dass unsere Erwartungen hinsichtlich der Konsequenzen unserer Wahl auch tatsächlich eintreten werden.


Dadurch werden die Erwartungen für uns zu einer Art innerem Kompass. Das Problem aber ist, dass das blosse Warten darauf, dass etwas geschieht, kaum dazu führt, dass es auch tatsächlich eintrifft.


Wenn die Erwartungen also unrealistisch sind, können sie uns am Ende einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen und statt uns bei der mentalen Vorbereitung zu unterstützen, führen sie uns letztendlich nur zur Frustration.


Unrealistische Erwartungen sind nicht selten auch die Folge von dem, was der Psychologe Jean Piaget «magisches Denken» genannt hat.


Jean Piaget wies darauf hin, dass kleine Kinder Schwierigkeiten haben, zwischen der subjektiven Welt, die sie in ihrem Kopf erschaffen, und der äusseren, objektiven Welt zu unterscheiden. Piaget entdeckte, dass Kinder oft der Meinung sind, dass ihre Gedanken Dinge bewirken können. Wenn sich die Kinder zum Beispiel über ihren Bruder ärgern, denken sie vielleicht, dass er ihretwegen krank geworden ist, auch wenn das nicht der Fall ist.


Piaget nannte dieses Phänomen "magisches Denken" und vermutete, dass wir alle dieses Phänomen im Alter von etwa 7 Jahren überwinden. Tatsache ist jedoch, dass wir im Erwachsenenalter weiterhin verschiedene Formen des magischen Denkens praktizieren.


Vielen Menschen fällt es schwer, die Vorstellung aufzugeben, dass das Erwartungsdenken etwas möglich macht - eine Vorstellung, auf die sich auch weitverbreitete Theorien wie das berühmte "Gesetz der Anziehung" stützen.


Darüber hinaus neigen wir dazu, unsere Glückshoffnung an die Erfüllung von Erwartungen zu knüpfen. Das heisst, wir glauben, dass wir glücklich sein werden, wenn das, was uns wünschen, in Erfüllung geht. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass wir zutiefst unglücklich sein werden, wenn unser Wunsch nicht in Erfüllung geht. Diese Art des Denkens vertagt das Glück und ordnet es einer Eintrittswahrscheinlichkeit unter.


Erwartungen sind jedoch nicht zwangsläufig schlecht, solange wir guten Grund zu der Annahme haben, dass die Erfüllung einer Erwartung uns glücklich machen wird, und wir die notwendigen Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass diese Wünsche erfüllt werden.


Das eigentliche Problem mit vielen Erwartungen liegt darin, dass wir ohne vernünftige Anhaltspunkte darauf warten, dass etwas positives geschieht. Wenn wir glauben, dass das blosse Hegen bestimmter Wünsche dazu führen wird, dass sie in Erfüllung gehen, schüren wir ein magisches Denken und bereiten die Basis für Enttäuschungen vor.


Diese Art des Denkens mag töricht erscheinen. Und das ist es auch, aber wir alle haben dieses «magische Denken» unter bestimmten Umständen schon einmal mit unrealistischen Erwartungen gefüttert. Folgend einige Beispiele:


1. Das Leben sollte fair sein.

Das Leben ist nicht fair, auch den "guten Menschen" passieren schlechte Dinge. Die Hoffnung, dass wir Probleme und Schwierigkeiten loswerden können, nur weil wir "gut" sind, ist ein Beispiel für eine unrealistische Erwartung, die wir gemeinhin füttern. Und nein, «Karma» gibt es nicht! An «Karma» zu glauben, ist «magisches Denken».


2. Die Leute müssen mich verstehen.

Wir alle leiden bis zu einem gewissen Grad unter dem False Consensus Effect, einem mentalen Phänomen, demzufolge wir im Allgemeinen davon ausgehen, dass die meisten Menschen unserer Logik folgen, genauso Denken wie wir und vor allem, dass wir richtig liegen. Das ist definitiv nicht immer der Fall, jeder hat seine eigene Sichtweise und diese muss nicht mit unserer übereinstimmen. Stichwort Diversity. Wir können nicht von uns auf andere Menschen schliessen. Wir haben unterschiedliche Werte, unterschiedliche Erfahrungen und deshalb auch unterschiedliche Sichtweisen.


3. Alles wird gut werden.

Das ist ein Satz, den wir uns oft einreden, um mehr Zuversicht zu gewinnen. Die Tatsache aber ist, dass unsere Pläne jederzeit über den Haufen geworfen werden können, vor allem wenn wir uns nicht an die Arbeit machen und dafür sorgen, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen.


4. Die Leute sollen sich gut benehmen.

Wir hoffen, dass die Menschen freundlich und hilfsbereit sind, aber das ist nicht immer so.Ich bin zwar auch davon überzeugt, dass die meisten Menschen grundsätzlich gut sind. Es ist aber auch eine Tatsache, dass manche Menschen uns nicht mögen und anderen sind wir schlicht und einfach egal. Wir müssen das akzeptieren. Genauso wie uns andere Menschen unsympathisch sind, oder uns Schicksale von gewissen Menschen emotionslos lassen, sind wir anderen unsympathisch oder für sie völlig unbedeutend.


5. Ich kann ihn/sie ändern.

Wir neigen dazu zu denken, dass wir die Anderen ändern können. Dies ist eine ziemlich häufige Erwartung in Beziehungen. Die Wahrheit aber ist, dass persönliche Veränderung von einem selbst kommen muss, aus intrinsischer Motivation. Wir können einer Person dabei allenfalls behilflich sein, sich zu verändern, wir können sie aber definitiv nicht ändern oder gar zurechtbiegen.


Was sind nun die Folgen von unrealistischen Erwartungen


Erwartungen sind an sich nicht schlecht, da sie uns helfen, uns ein mögliches Bild davon zu machen, was in der Zukunft passieren könnte. Das Problem entsteht, wenn wir erwarten, dass das Leben genau nach unseren Wünschen verlaufen wird. Eine solche Haltung führt eher früher als später zu Enttäuschungen, denn wie die Schriftstellerin Margaret Mitchell sagte: "Das Leben ist nicht verpflichtet, uns das zu geben, was wir erwarten."


Das Problem offenbart sich, wenn wir vergessen, dass unsere Erwartungen oft nur Wunschvorstellungen mit recht geringen Eintretenswahrscheinlichkeiten widerspiegeln. Wenn wir diese Perspektive aus den Augen verlieren, werden Erwartungen zu einem wahren Glücksverderber.


Wenn unerfüllte Erwartungen zudem damit verbunden sind, dass andere Menschen sich nicht so verhalten, wie wir es von ihnen erwartet haben, dann gesellt sich zu der Enttäuschung auch noch der Groll, der am Ende die Beziehung zu diesen Menschen zutiefst beeinträchtigt und uns dazu bringt, das Vertrauen in diese Menschen zu verlieren.


Erwartungen loszuwerden ist nicht einfach. Die gute Nachricht ist, dass es nicht notwendig ist, sie aus unserer Gedankenwelt zu verbannen, wir müssen jedoch lernen, zwischen realistischen und unrealistischen Erwartungen zu unterscheiden.


Wie können wir dies erreichen?


1. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Entscheidungen


Erwartungen sind keine Fakten, sondern lediglich Möglichkeiten. Wenn wir diesen Unterschied verstehen, der nicht nur terminologisch ist, können wir die Verantwortung für unser Leben übernehmen. Das heisst, wenn Sie wollen, dass etwas passiert, müssen Sie eine proaktive Haltung einnehmen und die notwendigen Schritte zur Realisierung Ihres Wunsches unternehmen, anstatt einfach darauf zu warten, dass andere Ihre Wünsche erraten oder die Gesellschaft, der Staat, Gott oder wer auch immer dafür schaut, dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen.


Wenn wir weniger warten und hoffen, dafür aber mehr handeln, können wir die Kontrolle über unser Schicksal zurückgewinnen, ohne dass wir uns durch die Umstände überfordert fühlen. Warum? Handeln bedeutet, dass wir an uns glauben, dass wir Vertrauen in unser Potenzial haben. Es bedeutet auch ein grösseres Mass an Selbstkenntnis. Menschen, die nicht einfach nur dasitzen und darauf warten, dass andere ihre Erwartungen erfüllen, sondern für ihre Ziele kämpfen, nehmen in der Regel nicht die Rolle des Opfers oder Märtyrers ein, sondern übernehmen die Verantwortung dafür, dass sich die Dinge zum Guten wenden. Ein solches Verhalten stärkt das Selbstvertrauen und somit auch die Zufreidenheit.


2. Trennen Sie Ihre Wünsche von Ihren Verpflichtungen.


Die meiste Zeit agieren wir auf Autopilot und übernehmen die "Herdenmentalität", d.h. wir sind bemüht, unsere Verpflichtungen zu erfüllen. Allerdings sind diese Verpflichtungen nichts anderes als die Erwartungen, die von anderen an uns gestellt werden, sei es von der Familie oder der Gesellschaft. Wir tun einfach, was die Gesellschaft von uns erwartet. Wir sind die Schafe in der Herde, die einfach nicht negativ auffallen wollen. Wir plappern der Mehrheit alles nach, benehmen uns konform und überlegen uns nicht einmal, ob es uns eigentlich passt, ob dieses Leben auch meinen Wünschen und Erwartungen entspricht.


Wenn wir unsere gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht erfüllen, fühlen wir uns schuldig. Wenn wir sie aber erfüllen, erwarten wir eine Belohnung, und wenn diese nicht kommt, werden wir unzufrieden und sind enttäuscht. So oder so, wir verlieren immer, weil wir in einen permanenten negativen emotionalen Zustand versinken. Sich von solchen gesellschaftlichen Erwartungen zu befreien, bedeutet aber auch zu erkennen, dass wir die Erwartungen der anderen nicht zu erfüllen brauchen. Dies ist ein befreiender Prozess, durch den man mit seinen wahren Wünschen und Leidenschaften auf Tuchfühlung geht. Schlussendlich sind genau diese beiden Dinge – die persönlichen Wünsche und die eigenen Leidenschaften - die beiden grundlegenden Zutaten, um sein volles Potential auszuschöpfen und das zu erreichen, was man sich im Leben vorgenommen hat.


3. Die Gegenwart mehr geniessen.


"Gehe nicht über die Brücke, bevor du sie erreicht hast", rät ein englisches Sprichwort. Wir müssen erkennen, dass Erwartungen geprägt sind von Erinnerungsfetzen aus der Vergangenheit, die uns zur Vorhersage dienen, und von Wünschen für die Zukunft, die allerdings nicht einmal im Ansatz die Gegenwart berücksichtigen. Die Gegenwart ist aber das Einzige, was der Mensch wirklich hat. Viel zu viele Menschen hoffen auf die Erfüllung ihrer Wünsche in der Zukunft. Das Problem aber ist, dass es die Zukunft nur in unserer Vorstellung gibt.


Erwartungen ohne entsprechende Handlungen lassen uns in die Fallgrube der Zukunft tappen. Wer nur Erwartungen hegt, ohne zu handeln, nimmt die Rolle des passiven Zuschauers ein. Statt mitten im Leben zu stehen, schaut er den anderen von der Seitenlinie aus zu und kritisiert. Statt selber zu agieren, entgleitet dieser Person die Gegenwart. Solche Menschen sind verbittert und frustriert.


Ein weiteres Problem ist, dass wir es verpassen, die Welt in ihrer Ganzheit zu erfassen, wenn wir uns nur noch auf einige persönliche Erwartungen fokussieren. Wenn wir auf etwas warten, verpassen wir möglicherweise andere Gelegenheiten, so als stünden wir auf dem Bahnsteig eines Bahnhofs und warteten auf einen Zug, der nie eintrifft, und in der Zwischenzeit lassen wir die anderen Züge wegfahren. Im Gegensatz dazu erlaubt uns eine realistische Erwartungshaltung, in der Gegenwart zu leben, die Gegenwart zu gestalten und die Chancen zu nutzen, die uns geboten werden.


4. Was kann ich kontrollieren und was nicht?


Ich muss mich immer auch fragen, was liegt in meiner Macht und was nicht, was kann ich beeinflussen und was nicht. Wieso bin ich derart enttäuscht, wenn meine Lieblingsmannschaft verliert? Persönlich kann ich als Zuschauer weder zum Erfolg der Mannschaft, noch zum Misserfolg etwas beitragen.


Ich geniesse die emotionalen Momente des Sports ebenfalls, und ich bin davon überzeugt, dass diese Momente im Stadion und vor dem Fernseher für die Gesellschaft und die Menschen von grösster Bedeutung sind. Sein Glücksempfinden aber von der Erfolgserwartung des favorisierten Teams abhängig zu machen, ist absurd.


Wie kann man Erwartungen regulieren?


- Kontrollieren Sie den Geist der Erwartung.

Im Buddhismus wird auf den "Geist der Erwartung" Bezug genommen, um diejenigen Menschen zu bezeichnen, die etwas erwarten, sich aber nicht an die Arbeit machen, um dies zu erreichen.

Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sind Erwartungen nutzlos. In der Tat sind sie sogar kontraproduktiv, denn wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, erzeugen sie nur Schmerz und Leid, Verdruss und Kummer. Die Lösung? Wir müssen den «Geist der Erwartung» kontrollieren. Das können wir, indem wir uns der Ungewissheit und dem Fluss des Lebens öffnen und so die Gegebenheiten der Gegenwart durchleben, akzeptieren und sogar umarmen, ohne ein bestimmtes Ergebnis zu erwarten.


- Unterscheiden Sie realistische Erwartungen von unrealistischen.

Erwartungen helfen uns, uns auf die Zukunft vorzubereiten, so dass wir sie zu unseren Gunsten nutzen können. Wir müssen aber lernen, realistische Erwartungen, also solche, die mit grosser Wahrscheinlichkeit Realität werden, von unrealistischen zu unterscheiden.


Wir müssen uns vor Augen halten, dass unrealistische Erwartungen vorgefertigte Verbitterungen sind, weil eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie nicht erfüllt werden. Von einem anderen Menschen zum Beispiel zu erwarten, dass er etwas zu unseren Gunsten tut, das seinen eigenen Interessen zuwiderläuft, ist unrealistisch.


- Kommunizieren Sie Ihre Erwartungen.

Der Glaube, dass eine nicht geäusserte Erwartung uns die gewünschten Ergebnisse bringen wird, ist ein magischer und unrealistischer Gedanke. In Wirklichkeit ist es sehr wahrscheinlich, dass eine unausgesprochene Erwartung nicht erfüllt werden wird. Wenn wir also etwas von den anderen Menschen erwarten, sollten wir nicht davon ausgehen, dass sie unsere Gedanken lesen können. Am besten ist es, unsere Erwartungen zu kommunizieren, zu erklären, was wir uns wünschen. Gleichzeitig können wir dadurch auch herausfinden, ob die anderen auch bereit sind unsere Erwartung zu erfüllen.


- Bereiten Sie einen Plan B vor.

Unsere Erwartungen zu kommunizieren, reicht nicht immer aus, um sie in die Tat umzusetzen. Das Erreichen unserer Absichten wird von einer Menge Faktoren beeinflusst, die sich unserer Kontrolle entziehen, daher empfiehlt es sich, auch noch einen Plan B zu haben, wie Denis Waitley sagte: "Hoffe auf das Beste, plane für das Schlimmste und bereite dich darauf vor, überrascht zu werden." Das ist die richtige Einstellung.


Ich hoffe, ich konnte Sie ein wenig zum Nachdenken anregen und etwas inspirieren.


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Herzlichen Dank an all jene, die das bereits getan haben!!! Das ist grandios!!!


Quellen:

Arnkoff, D. B. et. Al. (2010) Expectations. Journal of Clinical Psychology; 67(2): 184-192.

Driskell. J. E. & Mullen, B. (1990) Status, Expectations, and Behavior: A Meta-Analytic Review and Test of the Theory. Personality and Social Psychology Bulletin; 16(3): 541-553.

Arrington, C. E. et. Al. (1983) The Psychology of Expectations Gaps: Why Is There So Much Dispute About Auditor Responsibility? Accounting and Business Research; 13(52): 243-250.

Driskell, J. E. (1982) Personal characteristics and performance expectations. Social Psychology Quarterly; 45: 229-237.

Berger, J & Conner, T. L. (1969) Performance expectations and behavior in small groups. Acta Sociologica; 12: 186-197


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