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Europa hat ein Migrationsproblem - Der Wegzug der Leistungsträger


Wer ist John Galt? Europa hat ein Auswanderungsproblem.
Wer ist John Galt? Europa hat ein Auswanderungsproblem.

Alle reden über Migration – aber nur über die Zuwanderung. Was bislang kaum jemand bemerkt hat: Es findet auch eine Abwanderung statt. Eine leise, unspektakuläre – und doch tiefgreifende Bewegung. Die Abwanderung der Leistungsträger. Unternehmer, Forscher, Investoren, Fachkräfte – sie packen ihre Koffer. Nicht aus Protest. Aus Überzeugung. Und zum ersten Mal betrifft diese Bewegung vor allem Europa. Die Millionäre und Leistungsträger kehren Europa den Rücken. Das könnte der Beginn eines neuen Trends sein. Oder schlimmer: Der Anfang eines Exodus.


Ein Trend zeichnet sich ab. Still, unscheinbar – und doch tiefgreifend. 2025 könnte der Wendepunkt sein. Der Moment, an dem aus Einzelfällen eine Bewegung wird. Sie gehen. Leise. Ohne Protest, ohne Drama. Kein Aufstand, kein Geschrei – nur ein Koffer, ein Ticket, ein unterschriebenes Formular. Es sind nicht die, die fordern. Es sind die, die tragen. Und niemand merkt es. Noch nicht. Doch die Konsequenzen werden nicht ohne sein.



Wer ist John Galt? Vielleicht leben wir längst in seiner Geschichte. Jetzt. Hier. In Europa.

Gesellschaftliche Veränderungen, die zeichnen sich… ja, die zeichnen sich oft schon viel früher ab, als wir denken. In der Regel sind sie längst im Gang, bevor wir sie überhaupt wahrnehmen. Aber warum erkennen wir sie nicht?

Ganz einfach: Weil wir Menschen dazu neigen, uns auf die Probleme von gestern zu konzentrieren… und Lösungen für morgen zu suchen. Dabei übersehen wir, was sich heute – leise, fast unsichtbar – direkt vor unseren Augen verändert.


Wir sind immun gegen das Kleine. Gegen die langsame Verschiebung. Wie Frösche im warmen Wasser, das langsam zum Kochen gebracht wird. Und wenn der Moment kommt, in dem die Veränderung plötzlich greifbar wird, ist es oft zu spät. Dann sind wir überrascht. Manchmal sogar geschockt. Und doch war alles längst im Gange.


Ich habe den Eindruck – nein, ich bin überzeugt – dass genau so eine Entwicklung gerade in Westeuropa stattfindet. Eine tiefgreifende Veränderung. Eine, die wir übersehen, weil wir auf die falschen Dinge schauen.

Wir reden viel über Migration. Über Integration. Über die Herausforderungen, die Zuwanderung mit sich bringt. Und ja, das ist ein wichtiges Thema. Aber während wir über diejenigen reden, die kommen… vergessen wir, dass es auch solche gibt, die gehen.


Sie tun es still. Ohne Protest, ohne Pfeifen, ohne Plakate. Kein Aufstand, kein Lärm.

Sie packen einfach ihre Koffer. Sie gehen – die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Forscher, die Gründerinnen, die Erfinder, die Schaffer, die Stillen, die Träger dieser Gesellschaft. Sie, die nicht fordern, sondern ermöglichen. Die, die den Laden am Laufen halten. Sie verlassen Europa.


Und plötzlich drängt sich eine Frage auf. Eine alte Frage. Wie ein Echo aus einem anderen Zeitalter.

"Wer ist John Galt?"


So beginnt "Atlas Shrugged – Der Streik", das grossartige Werk der grossen Ayn Rand. Und genau daran erinnert mich das, was ich gerade beobachte. Es ist ein Exodus. Einer, der bisher unbemerkt blieb. Weil er sich noch nicht wie Krise anfühlt. Weil die Strassen noch voll sind. Die Regale auch. Noch. Aber 2025 – so scheint es mir – ist ein Wendepunkt.


Immer mehr sagen leise: "Ich gehe."Nicht aus Wut. Nicht aus Hass. Sondern weil sie das Gefühl haben: Es lohnt sich nicht mehr. Nicht mehr für sie. Nicht mehr für ihre Kinder. Das ist kein Alarmismus. Es ist eine Beobachtung. Eine Realität, die man nur sieht, wenn man sich traut, hinzuschauen.

Und wir fragen: Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn die Leistungsträger gehen? Was bleibt zurück? Und was müssen wir tun, wenn wir wollen, dass sie bleiben?


Der Exodus der Wertschöpfer

 

2025 wird ein Jahr der Superlative: 142.000 Millionäre ziehen weltweit um. Nicht auf Schlauchbooten. Sondern mit gut gepackten Dossiers und Steuerberatern im Gepäck. Und das Epizentrum dieses Exodus ist nicht das krisengeschüttelte Venezuela oder das bankrotte Libanon. Nein – es ist Europa. Ausgerechnet Europa, das sich seit Jahrhunderten als Wiege des Fortschritts versteht, verliert seine produktivsten Köpfe.

 

An der Spitze der Liste: Grossbritannien, mit einem Nettoverlust von 16.500 Millionären im Jahr 2025. Frankreich: minus 800. Deutschland: minus 400. Zum ersten Mal, seit es verlässliche Daten gibt, steht mit Grossbritannien ein europäisches Land an der Spitze der weltweiten Millionärsabwanderung. Und damit nicht irgendein Land, sondern eines der historischen Zentren westlicher Zivilisation. Und es ist nicht allein: Frankreich, Deutschland, die einstigen Motoren Europas – auch sie verlieren ihre Leistungsträger. Es sind die Länder, die einst für Aufklärung, Fortschritt und Freiheit standen – und heute ihre produktivsten Köpfe verlieren. Europa blutet. Leise. Und noch merken es die wenigsten.

 

Warum? Weil sie können.

 

Die Antwort ist banal und erschreckend zugleich: Weil sie können. Weil man sie nicht mehr braucht, sondern beargwöhnt. Weil man ihnen mit Steuerplänen, Misstrauen und moralischem Hochmut begegnet. Weil es einfacher ist, den erfolgreichen Unternehmer als „privilegiert“ zu brandmarken, als sich zu fragen, warum das System ohne ihn zusammenbricht.

 

Ayn Rand beschrieb diese Dynamik vor über 60 Jahren in „Atlas Shrugged“ – in einer Welt, in der die Leistungsträger unter der Last der Umverteilung und Regulierung zusammenbrechen und sich eines Tages einfach entscheiden: Wir machen nicht mehr mit. Wir ziehen uns zurück. Und mit ihnen verschwindet der Wohlstand. Die Züge stehen still. Die Lichter gehen aus. Die Moral bleibt, aber kein Brot.

 

Wir erleben gerade die Realisierung dieses Gleichnisses – nicht auf literarischem Papier, sondern in Steuerdaten und Visa-Statistiken.

 

Wohin sie gehen? In die Freiheit.

 

Dubai steht an der Spitze: 9.800 neue Millionäre 2025. Keine Einkommenssteuer. Planungssicherheit. Sicherheit auf der Strasse, Luxus, kein Argwohn, wenn man mit einem Auto daherkommt. Die USA folgen mit 7.500 Zuzügen – trotz aller Polarisierung, trotz Donald Ttrump, denn in den USA darf man noch träumen und scheitern, ohne dass der Staat gleich eine Untersuchung einleitet. Auch Australien, und Singapur – klassische Auswanderungsländer – ziehen weiter Leistungsträger an.

 

Und: Montenegro. Portugal. Griechenland. Italien. Paraguay und Uruguay. Sie sind die neuen Zufluchtsorte – Orte mit einfachem Steuersystem, stabilem Eigentumsrecht, viel Sonne und vor allem wenig Ideologie. Allein Italien gewinnt 2025 rund 3.600 neue Millionäre, laut Henley. Portugal 1.400. Griechenland 1.200.

 

Und die Schweiz? Sie hält sich wacker. Trotz zunehmender Bürokratie gilt sie weiter als sicherer Hafen. Diskretion, Stabilität, Eigentumsschutz – Werte, die anderswo verwässert wurden. Aber, wie lange noch?

 

Es geht nicht um Geld. Es geht um Haltung.

 

Der libertäre Reflex wäre zu sagen: „Es ist die Steuerlast.“ Doch das greift zu kurz. Es ist nicht nur das Geld. Es ist das Gefühl, dass der Staat sich wie ein nimmersatter Leviathan aufbläht, der nicht mehr schützt, sondern überwacht. Der Staat ist nicht mehr Hüter, sondern Besitzer deiner Zeit, deines Eigentums, deiner Worte. Es ist die permanente moralische Delegitimierung von Erfolg – wer viel hat, wird verdächtigt. Wer etwas aufgebaut hat, wird belehrt. Wer unabhängig ist, wird bekämpft.

 

Es ist die Überregulierung, die lähmt. Die Kleinteiligkeit. Die Belehrung. Die kafkaeske Bürokratie, die Innovation erdrosselt und Eigenverantwortung durch Betreuungsstaat ersetzt. Es ist die Angst, dass Eigentum nicht mehr sicher ist – weder vor dem Mob auf der Straße noch vor dem Fiskus im Anzug. Dass politische Launen Gesetze kippen, Immobilien enteignen, Verträge entwerten. Dass Meinungen riskant, Geschäftsideen verdächtig und Privatsphäre verdünnt sind.

 

In einer Umfrage des Arton Affluence Reports 2025 unter deutschen Millionären gaben 47 % an, dass die Migrationspolitik und kulturelle Veränderungen sie zum Auswandern bewegen. Und was ist die Konsequenz einer aus dem Fugen geratenen Migrationspolitik und immer dramatischer werdender kulturellen Veränderungen? Das aufkommen autoritärer Ideen. Jene, die nicht ins Ausland flüchten können, flüchten sich in extremistische Ideen, welche als Ausweg aus dem Schlamassel angesehen werden. So geben denn auch 42 % der auswanderungswilligen Millionäre in Deutschland die Erstarkung des autoritären rechten Randes, als Migrationsgrund an. Was beide eint: das Gefühl, dass die Gesellschaft die Balance verloren hat. Dass man nicht mehr in einem Land lebt, das Freigeister schützt, sondern in einem ideologischen Minenfeld, in dem man mit einem falschen Satz Karriere und Ruf verliert. In dem der Begriff „liberal“ längst von einem paternalistischen Kollektivismus gekapert wurde.

 

Obwohl auch Zufluchtsländer wie Portugal, Spanien und Italien politische Lager und Polarisierungen kennen, ist der gesellschaftliche Alltag weniger moralisiert und weniger dogmatisch aufgeladen als etwa in Deutschland oder Kanada. Die Menschen sind oft pragmatischer, weniger konfrontativ – und insbesondere der Staat greift seltener mit moralischer Umerziehung ins Privatleben ein.


In Portugal ist das öffentliche Leben deutlich entspannter, viele politische Fragen werden mit weniger ideologischem Fanatismus diskutiert. In Italien wird Politik leidenschaftlich, aber nicht zwanghaft geführt – kulturelle Eigenverantwortung steht höher im Kurs als kollektive Normierung. Auch in Spanien ist die Haltung zum Staat oft skeptischer, und moralischer Aktivismus hat weniger Verankerung im institutionellen Alltag.


Kurz: Während sich vor allem Deutschland durch ein Klima von schuldbasierter Moraldebatte, Gleichstellungsquoten, Sprachpolizei und systemischem Misstrauen gegen Erfolg auszeichnet, herrscht in Südeuropa eher ein lebensorientierter, entspannter Umgang mit Vielfalt und Individualität.

 

In Kanada, lange Zeit Zufluchtsort für Auswanderer, ist dieselbe Entwicklung zu beobachten: Laut dem Canadian Affluence Report 2024 denken heute 28 % mehr Millionäre über eine Auswanderung nach als noch vor vier Jahren. Der Hauptgrund? Nicht etwa Steuern – sondern schwindende Lebensqualität und eine zunehmend vergiftete Debattenkultur. Eine Gesellschaft, in der Wohlstand als Verdacht gilt, in der sich Eltern in der Schule ihrer Kinder nicht mehr trauen, Fragen zu stellen. In der jeder, der nicht bei der nächsten moralischen Mode mitklatscht, stumm geschaltet wird. Die zunehmende Verstaatlichung in Kanada hat auch uns bewogen unser Haus in Kanada kürzlich zu verkaufen. Alleine der Verkauf war ein bürokratischer Albtraum, wo wir Steuern und staatliche Abgaben entdeckt haben, deren Erschaffung unglaubliche Fantasie brauchten, derart sinnfremd sind diese.

 

Ob in Westeuropa oder in Kanada: Es ist das Unbehagen im eigenen Land. Nicht aus ökonomischer Not – sondern aus kultureller Entfremdung. Menschen ziehen nicht weg, weil sie nicht zahlen wollen. Sie ziehen weg, weil sie nicht mehr atmen können. Weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht mehr gebraucht, sondern lediglich als Milchkühe toleriert werden – bestenfalls. Sie spüren: Der Wind, der ihnen einst ins Gesicht blies, war Herausforderung. Heute ist er Ablehnung.

 

Und dann… die grosse Überraschung.

 

Wer hätte gedacht, dass Paraguay einmal in einem Atemzug mit Dubai oder der Schweiz genannt würde?

 

Doch genau das passiert. Im Jahr 2023 wurden dort über 30.000 Aufenthaltsbewilligungen erteilt – doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Jahr 2025 zeichnet sich ein neuer Rekord ab. Der Trend lässt vermuten, dass in diesem Jahr über 60'000 Aufenthaltsbweilligungen erteilt werden. Laut der Immigrationsbehörde von Paraguay (Quelle: abc.com.py, Dezember 2023) kommen die neuen Siedler nicht nur aus Argentinien und Brasilien, sondern zunehmend aus Europa, Kanada und sogar Australien.


Warum? Weil Paraguay sicher ist. Sicherer als sein Ruf. Die Mordrate liegt laut UNODC (2022) bei 5,1 pro 100.000 Einwohner– weniger als in Argentinien (7,6), weit unter Brasilien (22,5) und deutlich unter Mittelamerika.


Weil man dort für unter 1.000 CHF im Monat leben kann – mit Grundstück, Glasfaser-Internet, funktionierender Infrastruktur und Nachbarn, die nicht an deinem Leben rummoralisieren. Die Menschen sind freundlich, zurückhaltend, und der Staat ist es auch.


Denn: Der paraguayische Staat ist nicht fürs Leben da, sondern für die Ruhe. Er kennt keinen ausgeprägten Sozialstaat. Es gibt zwar Grundversorgung (z. B. staatliche Krankenhäuser und Schulen), aber keine flächendeckenden Sozialhilfen, keine flächendeckende Arbeitslosenunterstützung, keine Mietdeckel oder Transferberge. Das macht den Staat arm – und die Menschen eigenverantwortlich.


Paraguay hat aus Schmerz gelernt. Das Land kennt den autoritären Zugriff. Es kennt die zerstörerische Kraft von Ideologie. Der Diktator José Gaspar Rodríguez de Francia, selbsternannter "El Supremo", versuchte im 19. Jahrhundert ein frühes sozialistisches Experiment: Abschottung, Verstaatlichung, Agrarsozialismus. Der Staat wurde alles – der Einzelne nichts. Was folgte, war politische Repression, wirtschaftliche Stagnation und Isolation.


Doch das war nur das Vorspiel. In der Mitte des 19. Jahrhunderts stürzte Paraguay in seine größte Katastrophe: den Krieg der Triple-Allianz (1864–1870) gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay. Präsident Francisco Solano López, getrieben von Nationalismus und Allmachtsfantasien, führte das kleine Land in einen Krieg, der mit einem demografischen Genozid endete: bis zu 70 % der männlichen Bevölkerung kamen ums Leben. Das Land war verwüstet, traumatisiert, gedemütigt.


Und später, im 20. Jahrhundert, folgte erneut ein autoritärer Alptraum: die 35-jährige Diktatur unter Alfredo Stroessner (1954–1989) – ein Regime, das auf Überwachung, Unterdrückung und Korruption basierte. Wieder regierte eine Handvoll Männer über Millionen. Wieder verlor das Land Zeit, Freiheit und Zukunft.

Doch Paraguay hat überlebt. Und es hat gelernt.


Heute ist der Staat schlank, nicht aus Ideologie – sondern aus Erfahrung. Man weiss, dass Macht gefährlich ist, wenn sie sich ausweitet. Und deshalb mischt sich der Staat nicht ein. Er fragt nicht nach deiner Herkunft, deiner Meinung oder deinem CO₂-Fussabdruck. Er verlangt wenig – und lässt dich in Ruhe.


À propos CO2: Paraguay ist eines der wenigen de facto CO₂-neutralen Länder der Welt. Der Pro-Kopf-Ausstoss liegt bei nur 0,6 Tonnen CO₂jährlich (IEA), verglichen mit 8,1 Tonnen in Deutschland oder 14,7 in den USA.


Die Wirtschaft wächst kontinuierlich: 4,5 % im Jahr 2023, geschätzte 3,8 % für 2024 (World Bank). Der Staat besteuert niedrig: 10 % Einkommensteuer, 10 % Unternehmenssteuer, keine Steuer auf ausländisches Einkommen. Investoren sind willkommen. Kein Bürokratiemonster, keine regulatorische Inquisition, keine ESG-Pflicht oder CO₂-Ablasshandel.


Und deshalb wird Paraguay heute zum Zufluchtsort für Freigeister, Grenzgänger, stille Rebellen. Es ist das Lateinamerika der alten Schule – aber mit Glasfaseranschluss und Bitcoin-Akzeptanz.

 

Uruguay, das stille kleine Land am Río de la Plata, zieht ebenfalls die Reichen an: Viele von ihnen Unternehmer und Investoren. Uruguay bietet 11 Jahre Steuerfreiheit auf Auslandseinkommen – eine klare Botschaft: Wir wollen dich, nicht dein Portemonnaie.

 

Und dann Panama. Costa Rica. Mexiko. Nicht die Orte, die uns der moralische Kompass Europas als Vorbilder verkaufen würde – aber genau deshalb attraktiv. Die politische Korrektheit hat dort keinen kulturellen Imperativ. Dafür aber echte Lebensqualität.

 

Die stille Wende

 

Während Europa die Welt mit moralischen Appellen überzieht, bauen andere Länder leise an ihrer Attraktivität. Es ist eine Welt, in der die Fähigen nicht kämpfen, sondern gehen. In der man keine Revolutionen mehr startet, sondern Residenzformulare unterschreibt. Wer ist John Galt? Er ist kein Mythos mehr. Er lebt. Er ist Unternehmer. Er ist Arzt. Er ist Programmierer. Und er lebt nicht mehr in Paris, Berlin oder Birmingham.

 

Er lebt in Dubai. In Austin. In Montevideo. In Asunción.

 

Europa steht am Scheideweg. Man kann weiterhin auf moralischen Überbau setzen, auf neue EU-Subventionsfonds und auf sozialpädagogische Gerechtigkeit. Oder man besinnt sich auf das, was Menschen wirklich hält: Freiheit. Sicherheit. Eigentum. Eigenverantwortung.

 

Wenn nicht, wird die Frage bald nicht mehr lauten, „Wer ist John Galt?“ – sondern: „Warum sind wir eigentlich noch hier?“

 

Doch was geschieht, wenn der Staat merkt, dass seine Leistungsträger gehen? Wenn er erkennt, dass die, die zahlen, bauen und tragen, plötzlich nicht mehr da sind?

 

Dann passiert – das zeigt uns die Geschichte immer wieder –, was in jedem übergriffigen System irgendwann passiert:

 

Er schließt die Türen. Nicht für die, die kommen. Sondern für die, die gehen wollen.

 

In sozialistischen Regimen waren es nicht die Grenzen nach außen, die bewacht wurden – sondern die nach innen. Die DDR baute keine Mauer, um den Westen draußen zu halten. Sondern um die Eigenverantwortlichen drinnen zu halten.

 

Und deshalb sage ich mit allem Ernst: Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten zehn Jahren erleben werden, wie in der EU Gesetze geschaffen werden, die die Auswanderung für Vermögende erschweren oder verunmöglichen. Nicht, weil man es so nennt. Sondern weil man es verkleidet: als "Solidaritätsabgabe", "Verantwortungsabgabe", "Fairnesssteuer".

 

Die ersten, die "Willkommenskultur" predigten, werden die sein, die sich mit aller Härte den Rücken kehrenden Bürgern in den Weg stellen.

 

Und das beginnt nicht irgendwann. Es hat längst begonnen.

 

Seit 2022 gilt in Deutschland die sogenannte "Wegzugsbesteuerung" in verschärfter Form (gemäss § 6 AStG). Wer als Unternehmer oder Anteilseigner von Kapitalgesellschaften (mind. 1 % Beteiligung) seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt, muss so behandelt werden, als hätte er seine Anteile verkauft – selbst wenn er das gar nicht hat. Es wird eine fiktive Veräußerung angenommen, und auf den so berechneten „Gewinn“ wird Kapitalertragsteuer fällig. Wer also ein Unternehmen aufgebaut hat, zahlt beim Auswandern eine Art „Trennungsstrafe“ für seine Lebensleistung.

 

Der Fiskus versteuert nicht mehr nur Einkommen – sondern die bloße Idee, dass du irgendwann erfolgreich sein könntest.

 

Und diese Steuer wird nicht automatisch erlassen, selbst wenn du später tatsächlich keine Anteile veräußerst. Zwar kann sie auf Antrag gestundet werden – aber nur unter strengen Bedingungen. Und sie bleibt wie ein Schatten auf dem Konto. In Wahrheit ist sie eine Kette aus Paragrafen.

 

Andere EU-Staaten beobachten das genau. In Frankreich gibt es bereits ähnliche Regelungen, und auch in Spanien, Belgien und den Niederlanden gibt es Modelle der „exit tax“. Was heute für Unternehmer gilt, könnte morgen für Immobilienbesitzer, Selbstständige oder sogar Rentner greifen. Die Idee wird sich verbreiten – wie immer, wenn die Freiheit geht und die Kontrolle bleibt.

 

Denn wenn der Staat merkt, dass ihm die Zahler davonlaufen, wird er sie nicht halten mit Dankbarkeit oder Demut. Sondern mit Bürokratie. Mit Moral. Mit Zwang.

 

Und so wird aus dem Europa der Aufklärung ein Europa des Festhaltens. Nicht mit Stacheldraht – aber mit Paragraphen. Nicht mit Gewehren – aber mit Steuerbescheiden. Nicht aus Angst vor Einwanderung – sondern aus Panik vor Auswanderung der Fähigen.

 

Und wenn du dann gehst, wirst du spüren, dass du nicht nur dein Land verlässt.

 

Du verlässt eine Idee, die sich selbst verraten hat.

 

Und so schliesst sich der Kreis.

 

Denn das, was wir gerade erleben – der stille Rückzug der Leistungsträger, die schleichende Migration der Mutigen, der Denkenden, der Selbstverantwortlichen –, ist nichts anderes als das, was Ayn Rand in „Atlas Shrugged“ vorausgesehen hat.

 

John Galt zog sich nicht zurück, weil er die Welt hasste. Er zog sich zurück, weil er sie liebte – aber nicht mehr mitansehen konnte, wie sie sich selbst zerstört. Er wollte nicht Teil eines Systems sein, das die Tüchtigen für ihre Tüchtigkeit bestraft und die Schwachen zu ewigen Abhängigen macht. Er entzog sich einem moralisch verdrehten Staat, der Ausbeutung als Solidarität tarnt, und Verantwortung durch Gleichmacherei ersetzt.

 

Und genau das geschieht jetzt. Aber noch ist es nicht zu spät.

 

Wir müssen unsere Länder so gestalten, dass man frei ist zu gehen – aber nicht gehen möchte. Nicht aus Angst, nicht aus Trotz, nicht aus Müdigkeit. Sondern weil man bleibt. Weil es sich lohnt. Weil man sich sicher, frei und respektiert fühlt.

 

Wir dürfen die Auswandernden nicht verteufeln. Wer geht, um in Würde zu leben, verdient keinen Zorn, sondern offene Arme. Und wir sollten ihnen jederzeit die Tür zurück öffnen – nicht aus Mitleid, sondern aus Wertschätzung.

 

Wir müssen alles tun, um das Leben in einem Land lebenswert zu erhalten. Und das geht nicht mit mehr Staat, sondern mit weniger. Nicht mit mehr Regeln, sondern mit besseren. Nicht mit Kontrolle, sondern mit Vertrauen.

 

Es braucht:

 

– Einen schlanken Staat, der schützt, aber nicht dominiert.

– Möglichst viel Eigenverantwortung, statt staatlicher Dauerbetreuung.

– Weniger moralisierende Bevormundung, weniger ideologische Umerziehung.

– Weniger Neid und Missgunst, besonders gegenüber jenen, die mehr leisten.

– Weniger Überwachung, digital oder sozial.

– Und vor allem: mehr unternehmerische Freiheit.

 

Ja – es braucht Regeln. Aber wenige, klare, fair durchgesetzte Regeln. Und nicht einen Wust aus Vorschriften, der jeden erstickt, der etwas wagt. Wir müssen uns wehren gegen die Strangulation durch Regulation – und gegen die moralische Diktatur, die mittlerweile mit einem quasi-religiösen Eifer verteidigt wird, als sei sie sakrosankt.

 

Denn sonst bleiben am Ende nur zwei Wege:

 

Entweder gehen jene, die sich leisten können zu gehen – und es sind genau jene, die das Rückgrat einer funktionierenden Gesellschaft bilden.

 

Oder jene, die nicht gehen können, flüchten sich in extremistische, autoritäre Ideen. Nicht, weil sie böse sind. Sondern weil sie Hoffnung brauchen. Und weil einfache Lösungen plötzlich verlockend wirken, wenn die freiheitliche Mitte kapituliert.

 

Deshalb braucht es uns. Jetzt. Nicht später.

 

Wir, die noch an Freiheit glauben. Wir, die keine Angst vor Verantwortung haben. Wir, die wollen, dass unser Land nicht nur funktioniert – sondern lebt.

 

Quellen:


2 Comments


I used to think that needing help meant I was failing, but hiring someone to help with my online class taught me otherwise. When I decided to hire someone to take my online class, it was out of necessity, not laziness. I had multiple responsibilities that couldn’t be ignored. The help I got was reliable and confidential, and the performance exceeded my expectations. Sometimes getting help is just being smart about your time and priorities.

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die meisten millionäre sind nicht leistungsträger, sondern haben nur geerbt.


wer etwas kann und leistet, kann auch heute in europa ein schönes leben führen.


zudem gehört zur arbeit, auch die schattenseiten des wohlstands zu berücksichtigen.


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