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Von Helden zu Opfern: Ein Plädoyer für die Rückkehr des Heldentums


Wir haben heute ein gesellschaftliches Problem, ein Problem, das ich als wesentlich für die künftige Weiterentwicklung eben unserer Gesellschaft anschaue. Es gab eine Zeit, da war es das höchste Streben eines jeden Einzelnen, ein Held zu sein. Jedes Mädchen, jeder Junge wollte stark, mutig, fähig und intelligent sein. Heute, da streben viele Menschen danach ein Opfer zu sein.



Heldenhafte Eigenschaften strebte man nicht nur zum eigenen Vorteil an, sondern man sah es als eine Pflicht zum Wohl der gesamten Gemeinschaft an, danach zu streben gut zu sein, man wollte ein Held oder eine Heldin für die Gesellschaft sein.


Denn schlussendlich wird man nur zum Helden, wenn man diese Eigenschaften auch den anderen zur Verfügung stellt. Superman ist nicht super, weil er fliegen kann, einen Röntgenblick hat und so weiter, er ist ein Held, weil er seine Stärken zum Wohle der Gemeinschaft einsetzt. Man kann sich auch nicht selbst zum Helden deklarieren, sondern es ist die Gesellschaft, die dies tut.


Heldentum war früher auch keine exklusive Domäne einiger Weniger; es war vielmehr eine Geisteshaltung aller Menschen.

Und was war das zentrale Fundament dieser Geisteshaltung? Mut und Opferbereitschaft. Die Gesellschaft baute auf mutige und opferbereite Menschen, man sah diese als Ideal.


Jetzt schaut euch aber mal heute um! Wir leben in einer Ära, in der kaum jemand bereit ist, echte Opfer zu bringen, aber paradoxerweise fast jeder sich als Opfer fühlt. Eine Zeit, in der man sich stolz „Aktivist“ auf die Brust schreibt, während man in Wirklichkeit nur der lauten Masse folgt, ohne einen Funken echter Zivilcourage. Da wird von „Solidarität“ gesprochen, aber im Grunde genommen geht es nur um den eigenen Vorteil. Statt Herausforderungen anzunehmen, sucht man nach Ausreden. Man strebt nicht mehr danach ein Held zu sein, sondern danach möglichst das bedauernswerteste Opfer zu sein. Weil als Opfer wird einem heute nicht nur geholfen, nein man wird sogar belohnt, als erfolgreiche Person wird man hingegen als privilegierter Mensch deklariert. Dass jemand hart für seinen Erfolg gearbeitet hat, viel Opfer erbracht hat und bis zum Erfolg auch Leiden musste, wird ignoriert.


Es ist meine Meinung, dass diese passive, selbstbezogene Haltung in unserer Gesellschaft ein Ende haben muss. Es ist höchste Zeit, dass wir uns von dieser Opfermentalität befreien und wieder zu einer Gesellschaft zurückkehren, die das Heroische in den Mittelpunkt stellt. Wir dürfen nicht vergessen: Held zu sein ist eine Entscheidung, eine Geisteshaltung. Lasst uns diese Entscheidung treffen und die heldenhaften Werte wiederbeleben, die uns einst gross gemacht haben zu dem was wir heute sind! Es ist Zeit für einen Wandel! Es ist Zeit, wieder Helden zu sein!


In früheren Zeiten strebten Menschen danach, Helden zu werden. Helden wie Achilles und Odysseus aus der griechischen Mythologie, die trotz ihrer menschlichen Schwächen große Taten vollbrachten. Oder Jeanne d'Arc, die im 15. Jahrhundert für ihre Überzeugungen brannte. Im 20. Jahrhundert können wir an Nelson Mandela denken, der jahrzehntelang im Gefängnis saß und doch sein Land zur Versöhnung führte. Oder an Rosa Parks, die sich am 1. Dezember 1955 als 42jährige Frau weigerte im Bus den für weisse Menscen reservierte Platz frei zu geben. Selbst in der Popkultur finden wir Helden: Harry Potter, der trotz seiner jungen Jahre gegen das Böse kämpfte, oder Katniss Everdeen aus "Die Tribute von Panem", die sich einem korrupten System entgegenstellte. Heldentum wurde nicht durch bloßen Ruhm oder Reichtum definiert, sondern durch die Fähigkeit, sich selbst zu übertreffen, durch die Beharrlichkeit, Hindernisse zu überwinden, und durch die Entschlossenheit, für höhere Ideale und Werte zu kämpfen. Nietzsche mahnte einst: „Wer ein Warum zum Leben hat, kann fast jedes Wie ertragen.“ In der heroischen Gesellschaft war das „Warum“ klar: Es ging darum, größer als man selbst zu sein und einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben.


Im Kontrast dazu steht die moderne Opfergesellschaft. Anstatt den steinigen Pfad des Heldentums zu beschreiten, wählen viele den leichteren Weg, sich als Opfer darzustellen und anderen die Schuld für ihre Misere zu geben. Die Vorstellung von Heldentum und Opfertum ist in ihrer Essenz diametral entgegengesetzt: Der Held nimmt die Verantwortung auf sich und sucht nach Lösungen, das Opfer gibt anderen die Schuld und erwartet Lösungen von außen.


Edmund Burke, ein visionärer Staatsmann, bemerkte treffend: „Das Einzige, was für den Triumph des Bösen erforderlich ist, ist, dass gute Menschen nichts tun.“ Dieses Zitat veranschaulicht, dass Passivität und das Fehlen von Verantwortung letztlich zu einem gesellschaftlichen Verfall führen können.


Die Risiken einer Opfergesellschaft sind mannigfaltig. Erstens führt sie zu einem Mangel an Kreativität. Kreativität entsteht oft aus der Notwendigkeit, Hindernisse zu überwinden und Lösungen für schwierige Probleme zu finden. Wenn jedoch alles und jeder – ausser natürlich sich selbst - für persönliche Schwierigkeiten verantwortlich gemacht wird, verliert man die Antriebskraft, innovativ zu sein.


Zweitens verlieren Menschen in einer Opfergesellschaft ihre Beharrlichkeit. Wie kann man lernen, sich durchzusetzen und zu kämpfen, wenn man ständig darauf bedacht ist, Schwierigkeiten zu vermeiden und sich selbst als Opfer zu sehen? Echter Fortschritt, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich, erfordert Leidensbereitschaft. Deshalb sprechen wir von "Leidenschaft". Es ist kein Zufall, dass die Worte „Leiden“ und „Leidenschaft“ miteinander verwandt sind.


Drittens führt eine Opfergesellschaft zu einem Mangel an Selbstachtung und Selbstwertgefühl. Das Streben nach Exzellenz, nach dem Besten in einem selbst, wird durch den Wunsch ersetzt, von anderen anerkannt und bedauert zu werden. Dieser Mangel an innerem Antrieb und Selbstwert kann katastrophale Auswirkungen auf das individuelle und kollektive Wohlergehen haben.


Viertens ist eine Opfergesellschaft nicht widerstandsfähig. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko der Opfergesellschaft ist der Verlust von Resilienz. Resilienz, oder andersgesagt die psychische Widerstandsfähigkeit, ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen, sich anzupassen und trotz widriger Umstände zu wachsen. Historische und literarische Helden, von Achill bis Winston Churchill, zeichneten sich nicht nur durch ihre Taten aus, sondern auch durch ihre unerschütterliche Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Krise.


In einer Gesellschaft, die Opfertum über Heldentum stellt, wird diese Resilienz systematisch untergraben. Ein kollektiver Mangel an Widerstandsfähigkeit bedeutet, dass beim ersten Zeichen von Gegenwind oder Krisen, anstatt mutig zu handeln und Lösungen zu suchen, die Gesellschaft in Passivität und Selbstmitleid zerfällt. Es gibt keine mutigen Seelen mehr, die bereit sind, in Krisenzeiten an vorderster Front zu stehen und, wenn nötig, sogar ihr Leben für andere zu riskieren. Dies wiederum bedeutet, dass eine solche Gesellschaft im Falle einer Bedrohung auch nicht bereit wäre für seine Werte zu kämpfen. Und eine Gesellschaft, die nicht bereit ist, sich zu wehren und für seine Werte zu kämpfen, ist mittel- oder langfristig dem Untergang geweiht.


In psychologischen Studien wurde immer wieder gezeigt, dass Resilienz entwickelt und gestärkt werden kann, und zwar durch die Überwindung von Widrigkeiten. Dr. Martin Seligman, ein Pionier der Positiven Psychologie, betont die Bedeutung des „erlernten Optimismus“ als Mittel zur Steigerung der Resilienz. In einer Welt, die den Opferstatus belohnt, wird diese wichtige psychologische Stärke jedoch oft übersehen oder sogar aktiv entmutigt. Nehmen wir das Beispiel, wo man im Schulsport auf Ranglisten verzichtet, nur weil man keine Sieger bzw. Helden kreieren will.


Ein Zitat von Friedrich Schiller bringt die Idee der Resilienz auf den Punkt: „Aus den Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“ In der heroischen Gesellschaft werden diese Steine als Möglichkeiten gesehen, während sie in der Opfergesellschaft oft als unüberwindbare und vor allem unfaire Hindernisse wahrgenommen werden.


Es ist also von entscheidender Bedeutung, dass wir als Individuen und als Gesellschaft die Werte der Resilienz, des Mutes und der Verantwortung wiederherstellen und kultivieren. Nur so können wir sicherstellen, dass wir, wenn die Zeiten hart werden, nicht nur überleben, sondern auch gedeihen und wachsen.


Es ist meine Meinung, dass wir alle danach streben glücklich zu sein. Das Streben nach Glück erfordert aber nicht nur Anstrengung, sondern auch Selbstverantwortung.


Wir sind unser eigener Glückes Schmied, was bedeutet, dass wir die Entscheidungen treffen, die zu unserem Glück führen, und die Konsequenzen dieser Entscheidungen tragen. Wenn jemand sich entscheidet, weniger zu arbeiten und dadurch weniger zu verdienen, ist dies seine eigene Wahl und er muss die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen. Diese Entscheidung mag dazu führen, dass dieser Mensch glücklich ist. Wenn er dann aber mit Neid und Missgunst auf jene schaut, die dank Arbeit mehr erreicht haben, dann war sein Entscheid falsch. Genauso wie jene Person falsch liegt, die viel arbeitet und dann mit Neid auf jenen schaut, der zwar weniger verdient dafür mehr Freizeit hat und mehr Zeit mit seiner Familie verbringt. Man muss die Verantwortung für seine Entscheide lernen zu tragen.


In einer Opfergesellschaft jedoch gibt man die Verantwortung ab, sucht Ausreden bei anderen und erwartet, dass die Gesellschaft bzw. der Staat für das eigene Wohl sorgt. Man wechselt von einem Schmied des eigenen Glücks zu einem passiven, fordernden Konsumenten, der nie zufrieden ist und ständig mehr verlangt, ohne selbst etwas beizutragen.


Es ist nun einmal so, dass zwar jeder Mensch das Recht hat, nach Glück zu streben, es aber keine Garantie auf dieses Glück gibt. Eine Gesellschaft, die Helden verehrt, wird immer streben, während eine Opfergesellschaft stagniert. Die Wahl liegt bei uns.


Das Leben ist kein Märchen, wo irgendein Held auftaucht, um uns zu retten. Aber das ist die Schönheit darin. Denn in uns allen schlummert das Potential eines Helden. Es ist an der Zeit, die Ketten der Opfermentalität zu sprengen und das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen!


Sehen Sie, Selbstmitleid hält uns zurück, als Individuum, aber auch als Gesellschaft. Selbstmitleid hält uns klein? Es ist der einfachste Weg, zu jammern und anderen die Schuld zu geben. Aber der einfachste Weg ist selten der richtige. Helden wählen nicht den leichten Weg. Sie wählen den richtigen, den mutigen, den anstrengenden Weg.


Es ist so leicht, in der Dunkelheit des Selbstmitleids zu verweilen und sich selbst zu bemitleiden. Aber nur wenn man sich erhebt, sich der Sonne zuwendet und kämpft, kann man strahlen. Jeder Schritt, den ihr in Richtung eures wahren Potenzials geht, ist ein Schritt weg von der Opferrolle und ein Schritt hin zum Helden in euch.


Ich fordere euch heute heraus: Blickt tief in euch hinein und entdeckt den Funken, den Funken des Heldentums, der in euch brennt. Nährt diesen Funken, lasst ihn zu einer Flamme werden. Lasst euch nicht von Rückschlägen oder Fehlern entmutigen. Das sind nur Prüfungen auf eurem Weg zum Heldentum.


Seid mutig. Seid standhaft. Und am wichtigsten: Seid der Held eurer eigenen Geschichte. Ihr seid es wert, nach eurem eigenen Glück zu streben und nicht in der Passivität des Selbstmitleids zu verweilen. Lasst das Jammern hinter euch und erhebt euch!


Der Pfad des Heldentums ist nicht leicht. Er ist steinig, voller Herausforderungen und manchmal schmerzhaft. Aber er ist es wert. Denn am Ende dieses Pfades wartet nicht nur euer eigenes Glück, sondern auch die Chance, der Welt um euch herum etwas zurückzugeben.


Macht diesen Schritt heute. Erhebt euch, strebt nach Grösse, nach eurem Glück. Werft die Ketten des Opfers ab und tretet auf den Pfad des Heldentums. Denn in jedem von euch steckt ein Held. Zeigt es der Welt!


Zum Abschluss noch ein Gedanke, der George Bernhard Show in seinem Buch «Man and Superman» im Abschnitt «Maxims of Revolusionists» formulierte:


„Dies ist die wahre Freude im Leben, für ein Ziel gebraucht zu werden, ein Ziel, das man selbst als gewaltig anerkennt; eine Naturkraft zu sein, statt eines fieberhaften, egoistischen kleinen Bündels von Kränkungen und Beschwerden, das sich beklagt, dass die Welt nicht alles tue, um einen glücklich zu machen.


Ich bin der Meinung, dass mein Leben der gesamten Menschheit gehört und dass es mein Privileg ist, solange ich lebe, für sie zu tun, was immer ich kann.


Ich möchte vollständig aufgebraucht sein, wenn ich sterbe, denn je härter ich arbeite, desto mehr lebe ich. Ich freue mich am Leben seiner selbst willen. Das Leben ist keine 'schnell niederbrennende Kerze' für mich. Es ist eine Art leuchtende Fackel, die ich in der Hand halte, und ich möchte sie so hell wie möglich erstrahlen lassen, bevor ich sie an künftige Generationen weitergebe."



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