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Vom Privileg zu dienen

Am 30. August durfte ich als Grossrat des Kantons Bern bei der Standartenabgabe der EKF (elektronische Kriegsführung) Abteilung 51 auf dem Mont Vully eine Rede halten.

Sehr geehrter Herr Brigadier,

werter Herr Abteilungskommandant,

liebe Gäste,

geschätzte Angehörige der EKF Abt 51

Es ist für mich nicht nur eine Freude, sondern auch eine grosse Ehre, dass mich Oberstleutnant Ivan Deutsch angefragt hat, als politischer Vertreter des Kantons Bern einige Worte an Sie zu richten.

Sehr geehrte Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, als erstes möchte ich Ihnen danken!

Ich möchte Ihnen danken, dass Sie einen Beitrag für die Sicherheit unseres Landes leisten.

Ich möchte Ihnen danken, dass Sie während drei bzw vier Wochen pro Jahr ihre eignen Interessen und Bedürfnisse zugunsten der Sicherheit unseres Landes und somit zu Gunsten unserer Gesellschaft zurückzustellen.

Sie als Bürger tauschen während rund einem Monat pro Jahr ihre zivilen Kleider mit einem tarnfarbigen Kampfanzug.

Sie als Bürger verzichten während rund einem Monat pro Jahr auf die Bequemlichkeiten des zivilen Lebens.

Sie als Bürger stellen ihre beruflichen, familiären und persönlichen Interessen und Verpflichtungen zurück, um sich auf mögliche Kriegs- und Kriseneinsätze vorzubereiten.

Werte Damen und Herren, in dem sie das tun, leisten sie mehr als Militärdienst, Sie sind ein wesentlicher Garant für das Erfolgsmodell Schweiz!

Die Schweiz verfügt über ein stabiles, demokratisches politisches System, wie man es sonst auf der Welt nirgends findet. Die Politiker in der Schweiz sind zwar nicht besser, als in anderen Ländern, aber unser System der direkten Demokratie sorgt dafür, dass die Politiker im Zaum gehalten werden.

Die Schweiz hat ein hervorragendes Bildungswesen, wir leben in einem funktionierenden Rechtsstaat, wir haben geringe Arbeitslosenquoten, das Gesundheitssystem gehört zu den besten auf der Welt und den Ärmsten in unserem Land geht es besser als der grossen Mehrheit auf diesem Planeten.

Wir sind privilegiert. Wir, ich und sie, die heute hier stehen, haben das Glück, dass wir in diesem Land leben dürfen.

Es ist unsere Aufgabe, dass wir zu den Errungenschaften unserer Willensnation Sorge tragen. Wir sind verantwortlich dafür, dass auch die nächsten Generationen solch günstige Voraussetzungen vorfinden, wie uns das vergönnt ist.

Die Grundlage dafür ist die Sicherheit!

Ohne Sicherheit gibt es keine Stabilität, ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit ohne Sicherheit gibt es keine Weiterentwicklung, ohne Sicherheit gibt es keinen Rechtsstaat und keine Demokratie.

Verstehen Sie mich aber nicht falsch! Dies ist kein Plädoyer für einen Polizei-, Militär- oder überregulierten Bevormundungsstaat. Zu viele Sicherheitsmassnahmen schränken die Freiheit genauso ein, wie zu wenig Sicherheit.