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Eine Geschichte über Verlust, Mut – und die unglaubliche Kraft, weiterzugehen.

Manchmal begegnen uns Menschen, deren Geschichte uns zwingt, innezuhalten. Menschen, die das Schicksal mit einer Wucht trifft, die andere zerstören würde – und die trotzdem stehen bleiben. Tania Spehar ist eine solche Frau.



Vor 13 Jahren, im Mai 2012, verliert sie ihren Mann völlig unerwartet. Sie selbst liegt hochschwanger im Spital, mit einer Infusion am Arm, als ihre Schwester den Raum betritt – in Tränen, begleitet vom Spitalsdirektor. „Tanja, du musst jetzt ganz stark sein. Deinem Sohn Adrian geht es gut. Aber wir haben deinen Mann tot zu Hause gefunden.“ In diesem Moment bricht eine Welt zusammen, die eben noch voller Pläne war: ein gemeinsames Haus, ein zweijähriger Sohn, ein ungeborenes Mädchen im Bauch.


Wenig später wird sie in den Abschiedsraum gefahren. Ihr Mann liegt dort, leblos, bedeckt von einem Tuch. Und dann ist da dieser eine Satz, der zeigt, wie nah Leben und Tod beieinanderliegen können: „Ich sass im Rollstuhl, schaute ihn an, und gleichzeitig spürte ich, wie meine Tochter im Bauch boxte. Hier war der Tod – und hier war das Leben.“


Das ist der Moment, in dem Tania den Schalter umlegt. Nicht aus Kälte, sondern aus Liebe. „Für ihn konnte ich nichts mehr tun. Aber dieses kleine Wesen in meinem Bauch brauchte mich. Da habe ich gesagt: Jetzt kämpfe ich fürs Leben.“


Doch die Tage und Wochen danach sind ein Abgrund. Sie beschreibt sie als „die zwölf schlimmsten Tage meines Lebens“. Allein im Spital, der Sohn traumatisiert, die Tochter zu früh geboren. Angst, Überforderung, ein Berg von Sorgen. „Ich war erschlagen von Gedanken. Wie mache ich das? Wie bin ich Mutter und Vater?“


Dann folgt ihr vielleicht stärkster Satz:

„Ich habe meine Ängste beerdigt. Ab diesem Moment bin ich furchtlos durchs Leben gegangen.“

Tania beginnt, sich auf das zu konzentrieren, was sie beeinflussen kann – ganz im Sinne des Stoizismus: Punkt A, Punkt B, nur der nächste Schritt. Sie plant in kleinen Etappen, baut sich und ihren Kindern ein neues Leben auf. Und sie bleibt nicht im Opfermodus. „Ich hätte mich fallen lassen können. Aber das hätte meine Kinder mit in den Abgrund gezogen. Das wäre unfair gewesen. Und das schuldete ich auch meinem Mann.“


Heute, 13 Jahre später, ist Tania Chefin in der Armeeapotheke, alleinerziehende Mutter zweier resilienter Jugendlicher und politisch engagierte Frau. Ihre Kinder wachsen mit Verantwortung auf, weil sie keine Alternative hatten. „Wir sind ein eingespieltes, agiles Team.“


Gleichzeitig hat sie ihre farbenfrohe Identität gefunden. Nach Monaten der Trauer in Schwarz traf sie eine Entscheidung: „Das Leben ist zu kurz, um es dem schwarzen Hund zu überlassen.“ Seither trägt sie Farben, die sie selbst „Therapie für die Seele“ nennt.


Tania spricht offen über Integration, Werte, Verantwortung, politische Kultur – immer mit einer erstaunlichen Klarheit, immer mit persönlichem Risiko. Sie ist jemand, der sagt, was viele fühlen, aber nicht auszusprechen wagen. Und sie verkörpert eine Haltung, die in unserer Zeit selten geworden ist: Eigenverantwortung.


„Schau nicht, was der Staat für dich tun kann. Schau, was du für die Gemeinschaft tun kannst.“

Dieser Satz beschreibt ihr Leben. Ein Leben, das nicht trotz des Schicksalsschlags stark wurde – sondern durch ihn.


Tania Spehar erinnert uns daran, dass Mut nicht heisst, keine Angst zu haben. Mut heisst, weiterzugehen, obwohl die Angst da ist. Mut heisst, das Schicksal nicht nur zu akzeptieren, sondern – wie die Stoiker sagen – amor fati: es anzunehmen, zu tragen und zu verwandeln.


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